Bei der „Stunde der Wintervögel“ Anfang Januar sind mehr Vogelarten gesichtet worden als in den Vorjahren. Gezählt wurden bundesweit 14 Prozent mehr Kohlmeisen, zehn Prozent mehr Blaumeisen und 20 Prozent mehr Amseln, wie der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) am Dienstag in Berlin mitteilte. Bei typischen Wintergästen wie Erlen- und Birkenzeisige wurde sogar ein Plus von 30 Prozent beziehungsweise 87 Prozent verzeichnet.
Gesichtet wurden bei der jährlichen Zählaktion laut Nabu auch mehr Eichelhäher, Buchfinken, Gimpel und Buntspechte. Dagegen gab es bei den Grünfinken kaum nennenswerte Veränderungen. Hier liege die Vermutung nahe, dass die Population immer noch an den Auswirkungen der tödlichen Krankheit Trichomoniasis leide, erklärte Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Die Krankheit sei seit einigen Jahren unter Grünfinken verbreitet.
Eine „spektakuläre Sichtung“ eines Schwarzstorches sei zudem aus dem Rhein-Neckar-Raum vermeldet worden. Das sei bisher sehr ungewöhnlich im Winter, denn der Schwarzstorch sein ein Langstreckenzieher und überwintere eigentlich in Afrika.
Auf Platz eins der gesichteten Vögel liegt laut Nabu wie jedes Jahr der Spatz. Platz zwei und drei belegen Kohl- und Blaumeise. Die Zahl der insgesamt im Schnitt pro Garten gesichteten Vögel liege mit 34,7 leicht über dem Vorjahr (34).
Die „Stunde der Wintervögel“ ist laut Nabu Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion und fand bereits zum 14. Mal statt. Bislang hätten knapp 98.000 Menschen ihre Vogelsichtungen gemeldet. Noch bis kommenden Montag sind nach Nachmeldungen möglich.