Zum 1. Juli steigt die Rente für anerkannte SED-Opfer auf 400 Euro monatlich. Rund 3.000 Menschen in Mecklenburg-Vorpommern profitieren von der Erhöhung um 70 Euro, wie das Justizministerium am Sonntag mitteilte. 35 Jahre nach der Deutsch-Deutschen Vereinigung sei dies „ein gutes Signal“ für Menschen, die in der DDR staatlich organisiertes Leid erfahren mussten. Ab 2026 werde die SED-Opferrente automatisch inflationsbedingt angepasst. Justizministerin Jacqueline Bernhardt (Linke) begrüßte zudem, dass jetzt auch Opfer der Zwangsaussiedlungsmaßnahmen einen Antrag auf Entschädigung stellen könnten.
Vor allem aus dem Grenzgebiet seien Menschen oft über Nacht aus ihrem Lebensumfeld gerissen und zwangsumgesiedelt worden. Sie könnten jetzt eine einmalige Ausgleichszahlung von 7.500 Euro beantragen, hieß es. „Die Aufarbeitung des Unrechts, das in der DDR geschehen ist, ist noch immer wichtig“, sagte Bernhardt. Im diesjährigen Haushalt des Landes Mecklenburg-Vorpommern stünden für Entschädigungen nach dem Strafrechtlichen Rehabilitierungsgesetz insgesamt 14,8 Mio. Euro zur Verfügung.