Die Wiesenvögel in Niedersachen sollen samt ihrer Gelege und Küken besser geschützt werden. Im Rahmen des Niedersächsischen Weges hätten sich das Umwelt- und das Landwirtschaftsministerium mit den Naturschutzverbänden Nabu und BUND sowie dem Landvolk und der Landwirtschaftskammer auf eine eigene Förderrichtlinie verständigt, teilte das Umweltministerium am Donnerstag in Hannover mit. Diese sei jetzt von der EU-Kommission genehmigt worden.
Landwirtinnen und Landwirte, die sich an freiwilligen Maßnahmen beteiligten, könnten einen finanziellen Ausgleich erhalten, hieß es. Um die Wiesenvögel auf größeren Flächen zu schützen, seien beispielsweise eine Bewirtschaftungsruhe im Frühjahr, spätere Beweidungstermine mit weniger Tieren oder ein späterer erster Grasschnitt denkbar.
Weil der Lebensraum von Wiesenvögeln, wie feuchte Offenlandschaften und extensive Weiden, immer mehr zurückgehe, hätten es Bodenbrüter oft schwer, erfolgreich Küken aufzuziehen. Während Kiebitze früher weit verbreitet und ein fester Bestandteil der norddeutschen Landschaft gewesen seien, sei der Vogel des Jahres 2024 wie andere Wiesenvögel auch in seinem Bestand teils stark bedroht, hieß es.
Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) betonte: „Niedersachsen ist das wichtigste Wiesenvogelland Deutschlands. Die verbliebenen Brutbestände machen einen hohen Anteil der gesamtdeutschen Population aus.“ Daraus resultiere eine besondere Verantwortung für deren Schutz. „Denn Vogelarten, die einmal ausgestorben sind, kehren nicht mehr zurück.“
Die Förderrichtlinie tritt den Angaben zufolge unverzüglich in Kraft. Erste Flächen des neuen Förderprogramms werden in den landesweit bedeutenden Wiesenvogelgebieten der Landkreise Aurich, Osterholz, Osnabrück und Cloppenburg sowie im Biosphärenreservat Elbtalaue geschützt.