In Rheinland-Pfalz hat in den vergangenen Jahren die Anzahl der Kokain-Süchtigen deutlich zugenommen, die ärztliche Hilfe in Anspruch nahmen. Im Jahr 2023 seien landesweit 1.690 Patientinnen und Patienten wegen Kokainmissbrauchs behandelt worden, teilte die Barmer Krankenkasse am Donnerstag unter Berufung auf ihren aktuellen „Suchtatlas“ mit. Dies sei ein Anstieg um 28 Prozent innerhalb von lediglich vier Jahren. Das wahre Ausmaß von Kokainmissbrauch sei vermutlich „noch viel größer“, da nur ein Teil der Betroffenen ärztliche Hilfe suche, erklärte Barmer-Landesgeschäftsführerin Dunja Kleis.
Den vorgelegten Daten zufolge sind Männer viermal so häufig von Kokainabhängigkeit betroffen wie Frauen. Vor allem die Altersgruppe zwischen 20 und 39 falle durch überdurchschnittlich hohen Konsum der Droge auf. Eine Ursache für die Entwicklung könne darin liegen, dass sich eine größere Anzahl von Menschen zu hohem Leistungsdruck ausgesetzt fühle und wegen des aufputschenden Effekts zu der verbotenen Substanz greifen würden. Jüngere hätten meist kein Geld, um sich die relativ teure Droge zu beschaffen. Bei ihnen sei Cannabis stärker verbreitet. Die Barmer appellierte an alle Menschen mit Drogen-Problem, sich frühzeitig Hilfe zu suchen.