Das Interesse an den Thüringer Gedenkstätten in Erinnerung an die Verbrechen der Nationalsozialisten ist im vergangenen Jahr wieder gestiegen. Wie die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage mitteilte, haben im vergangenen Jahr insgesamt 390.000 Menschen die beiden ehemaligen Konzentrationslager in Thüringen besucht.
Den Großteil des Aufkommens verzeichnete dabei die Gedenkstätte Buchenwald mit 345.000 Gästen. Ein Jahr zuvor hatten den Angaben zufolge rund 300.000 Menschen den Weg in die Gedenkstätte bei Weimar gefunden. Etwas weniger deutlich stieg auch das Interesse an Mittelbau-Dora. Das ehemalige Konzentrationslager rund um die unterirdischen Produktionshallen westlich von Nordhausen zählte 45.000 Besucher – und damit 5.000 mehr als 2022.
Damit ist die Stiftung von ihrem im vergangenen Jahr gesteckten Ziel, spätestens 2024 die Besucherzahlen des Vor-Corona-Niveaus zu erreichen, noch ein Stück entfernt. Nach Buchenwald seien vor dem Ausbruch der Pandemie jährlich zuletzt rund 500.000 Besucher gekommen, Mittelbau-Dora besuchten 2018 gut 65.000 Menschen.
Deutlich zugelegt hat das Interesse am Erinnerungsort „Topf und Söhne“ in Erfurt. Hier wurden 2023 in Museum und Ausstellungen rund 11.500 Gäste gezählt, etwa 5.000 mehr als im Jahr zuvor. In dem Gebäude des Herstellers für Industrieöfen wurden ab 1939 die Verbrennungsöfen etwa für das Vernichtungslager in Auschwitz-Birkenau gebaut.