In Sachsen-Anhalt hat die Zahl der Hilfen zur Erziehung deutlich zugenommen. Rund 14.700 Fälle seien im Jahr 2022 neu hinzugekommen, teilte das Statistische Landesamt am Donnerstag in Halle mit. Das seien rund 1.800 neue Fälle mehr als im Vorjahr und ein erstmaliger Anstieg seit Beginn der Corona-Pandemie.
Insgesamt stieg im vergangenen Jahr die Zahl der gewährten Hilfen um knapp 600 auf rund 28.100 an. Dazu zählten alle Fälle, die im Jahr beendet oder über den 31. Dezember 2022 hinaus andauerten, hieß es. Jedoch sei der Höchstwert von rund 28.700 Hilfen aus dem Jahr 2019 nicht erreicht worden.
Am häufigsten wurden den Angaben zufolge Hilfen in Form von Erziehungsberatungen in rund 11.000 Fällen gewährt, gefolgt von Heimerziehung mit rund 4.600 Fällen sowie sozialpädagogischer Familienhilfe (knapp 3.800). Während die Zahl der Erziehungsberatungen und der Heimerziehung 2020 und 2021 erheblich zurückgegangen sei, habe man 2022 einen leichten Wiederanstieg erfasst.
Insgesamt hätten die erbrachten Hilfen gut 33.000 junge Menschen und somit rund drei Prozent mehr als im vergangenen Jahr erreicht. Davon waren etwa 55 Prozent Jungen. Fast jedes vierte Kind in erzieherischer Hilfe sei jünger als sechs Jahre alt gewesen. Etwa 37 Prozent der Kinder und Jugendlichen waren laut Statistik zwischen sechs und zwölf Jahre alt. Etwa ein Drittel der Jugendlichen war im Alter zwischen zwölf und 18 Jahren.
Hauptgründe zur Hilfegewährung bei einer beginnenden Maßnahme waren den Angaben zufolge Belastungen durch familiäre Konflikte sowie Auffälligkeiten in der Entwicklung sowie seelische Probleme.