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Meeresschützer fordert Umdenken beim Küstenschutz

Die Meeresschutz-Organisation Fair Oceans fordert angesichts des Klimawandels ein Umdenken beim Küstenschutz. „Die harte Wahrheit ist, dass wir dafür unsere Siedlungen und Infrastrukturen unter erheblichen Anstrengungen weiter ins Hinterland werden verlegen müssen“, sagte Vorstand Kai Kaschinski von der in Bremen ansässigen Organisation am Dienstag. Andernfalls blockierten Küstenstraßen, Deiche und Tourismuszentren natürliche Anpassungsprozesse. Das Halten der jetzigen Küstenlinien würde auf Dauer unabsehbar hohe Investitionen erfordern.

Viele Inseln an der Nordsee müssten schon jetzt jährlich ihre Strände neu aufspülen, die durch die häufigeren Sturmfluten weggerissen werden, sagte Kaschinski weiter. Noch stärker betreffe das Problem die Inseln im globalen Süden. Experten gingen davon aus, dass bis zur Mitte des Jahrhunderts weltweit eine Milliarde Menschen vom Meeresspiegelanstieg und den steigenden Gezeiten in Mitleidenschaft gezogen werden.

Nötig sind Kaschinski zufolge vorausschauende Raumplanungen für die Küstenregionen, die dem Meer mehr Auslauf geben. „Tun wir dies nicht, so verlieren wir zunehmend mehr Küstenökosysteme und gefährden Menschenleben.“ Fair Oceans fordere deshalb internationale Programme für den Küstenschutz, insbesondere für kleinere Küstengemeinschaften.