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Medientage München starten mit Blick auf die Zukunft der Medien

Der bayerische Medienminister Florian Herrmann (CSU) macht sich keine Sorgen um die Medienlandschaft in Deutschland. Sowohl alteingesessene Unternehmen als auch Start-ups seien in der Lage, sich immer wieder mit neuen und kreativen Ideen auf Herausforderungen einzustellen, sagte er am Mittwoch auf dem Medientage-Gipfel „Intelligence“ zur Eröffnung der Medientage München. Er sehe eine große Chance durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Kreativbereich, erkenne aber auch die Gefahren, zum Beispiel durch das Verbreiten von Falschinformationen. „Aber wir dürfen uns nicht durch die Angst lähmen lassen“, sagte Herrmann.

Der Staatsminister plädierte dafür, Regulierungen und Gesetze zu KI nicht vorschnell zu gestalten, sondern Raum für Innovationen zu lassen. Es könne nicht sein, dass Unternehmen, die sich in diesem Bereich neu gründen, „mehr Juristen brauchen als Ingenieure und Coder, um ihrer Idee nachzugehen“. Thorsten Schmiege, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) plädierte in seiner Begrüßung dafür, die neuen Entwicklungen aktiv zu gestalten. Die Frage, wie man KI intelligent nutzen kann, sollte sich als roter Faden durch die Medientage ziehen, sagte er.

Schmiege zitierte aus einer aktuellen KI-Studie der Medieninitiative „XPLR: MEDIA in Bavaria“, dass bei 78 Prozent der befragten bayerischen Medienunternehmen bereits mit KI gearbeitet werde. 86 Prozent zeigten sich überzeugt, dass KI in Zukunft eine große Bedeutung für die Medienbranche haben wird. Zugleich zeige sich, dass mehr als zwei Drittel der Befragten auch ethische Bedenken bei der Nutzung haben. „Hier sehe ich auch die Medienanstalten in der Verantwortung“, sagte Schmiege. Der Medienrat der BLM habe sich bereits mit dem Thema befasst und Leitlinien, zum Beispiel zur Sorgfaltspflicht und zu Verwertungsrechten verabschiedet.

Unter dem Motto „Intelligence“ finden vom 25. bis 27. Oktober auf den Medientagen München mehr als 100 Sessions sowie Masterclasses statt. Mit „Media For You“ gibt es zudem ein gezieltes Angebot zum Thema Jobs und Ausbildung. (00/3486/25.10.2023)