Die Ausstellung des 37. European Media Art Festivals in Osnabrück widmet sich den Möglichkeiten und Grenzen der Sinneswahrnehmungen in Zeiten Künstlicher Intelligenz (KI). Die Arbeiten fragen danach, welche Rolle die Technologie bei der Wahrnehmung in Zukunft einnehmen könnte, teilte die Festivalleitung am Mittwoch mit. Die Schau zum Medienkunstfestival unter dem Titel „Feelers, Sensors“ ist vom 26. April bis 26. Mai in der Kunsthalle Osnabrück zu sehen.
Die Künstlerinnen und Künstler betrachteten die maschinelle Wahrnehmung, erläuterte Festivalsprecherin Katharina Lohmeyer. Ferner untersuchten sie die menschlichen Sinne und die Wahrnehmungsfähigkeiten von Pflanzen und Tieren.
Eine Soundinstallation von Pedro Oliveira erlaube einen Blick in die Geschichte des maschinellen oder technischen Zuhörens in Deutschland. Der brasilianische Künstler forscht derzeit an der Leuphana-Universität Lüneburg zu Stimmerkennung und Migration. In der Ausstellung verbinde er einen in der DDR entwickelten Synthesizer mit einer Software zur Dialekterkennung, betonte Lohmeyer. Diese werde seit 2017 vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) eingesetzt, um Asylbewerber ohne Papiere auf ihre Herkunft überprüfen zu können.
Das rumänische Künstlerduo mots (Daniela Nedovescu und Octavian Mot) lotet Lohmeyer zufolge auf spielerische Art aus, wie KI Menschen wahrnehme, ihr Äußeres interpretiere und verändere. Im Mittelpunkt der Installation „Al & Me“ stehe eine Kabine, in der die Teilnehmer von einer KI betrachtet und analysiert werden.
In der Multimedia-Installation „Night Companions“ der in Madrid und Köln lebenden Künstlerin Nieves de la Fuente Gutiérrez könnten Besucher mithilfe von VR-Brillen die Perspektive von Mistkäfern einnehmen, erläuterte die Sprecherin. Zudem seien Arbeiten unter anderem von Caitlin Berrigan, Erik Bünger, Aay Liparoto, Tanita Olbrich und Lotta Stöver zu sehen.