Durch die Aufspaltung zwischen Mediengeschäft und Online-Dienstleistungsportalen wird Axel Springer wieder zum reinen Familienunternehmen mit Friede Springer und Mathias Döpfner an der Spitze.
Der Medienkonzern Axel Springer wird wieder ein Familienunternehmen. Wie das Unternehmen heute in Berlin bekanntgab, sollen die Medienbeteiligungen und das Classified-Geschäftsfeld für Digitalanzeigen getrennt werden.
“Axel Springer wird ein familiengeführtes Medienunternehmen im Besitz von Friede Springer und Mathias Döpfner, die Classifieds-Angebote werden zu eigenständigen Unternehmen mit neuer Aktionärsstruktur”, so der Konzern. Bei diesem neuen Unternehmen sind die Finanzinvestoren KKR und CPP als Mehrheitsaktionäre beteiligt und steigen bei Axel Springer aus.
KKR und CPP waren seit 2020 als größte Anteilseigner direkt am Konzern beteiligt und stellten Springer rund 1,9 Milliarden Euro für Investitionen zur Verfügung. Während dieser fünfjährigen strategischen Partnerschaft sei der Umsatz um mehr als 30 Prozent durch Internationalisierung und Digitalisierung der Classifieds- und Mediengeschäfte gestiegen, heißt es in einer Springer-Mitteilung.
Künftig verbleiben die “Bild”-Zeitung und die “Welt” sowie die Digitalangebote Business Insider, Politco, Idealo und andere Teil von Axel Springer. Dazu gehört auch das gemeinsam mit dem Schweizer Ringier Verlag in Polen betriebene Joint Venture Ringier Axel Springer Polen. Friede Springer und Mathias Döpfner werden nach Konzernangaben gemeinsam knapp 98 Prozent des Unternehmens halten.
Die restlichen Anteile hält Axel Sven Springer, ein Enkel des Firmengründers. Damit werde Axel Springer zum ersten Mal seit dem Börsengang im Jahr 1985 ein Familienunternehmen, und sei “vollständig in privater Hand”. 2020 hatte sich Springer nach dem Einstieg von KKR und CCP von der Börse zurückgezogen.
“Es war die deutliche Vorstellung von Mathias Döpfner und mir, dass Axel Springer eines Tages wieder ein Familienunternehmen sein würde. Dass diese Vorstellung jetzt Wirklichkeit wird, erfüllt mich mit großer Freude”, sagte Friede Springer, die Witwe des 1985 verstorbenen Unternehmensgründers Axel Cäsar Springer.
Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner, der durch eigenen Aktienbesitz und Schenkungen von Friede Springer seit über einem Jahrzehnt direkt am Konzern beteiligt ist, dankte KKR für “die großartige und in jeder Phase verlässliche Partnerschaft”. Die jetzt geplante Aufspaltung des Konzerns und die neue Struktur bedeute “die allerbesten Voraussetzungen für eine gute Zukunft des Journalismus”.
Die geplante neue Struktur stehe noch teilweise unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen. Eine endgültige Vereinbarung werde in den kommenden Monaten erwartet, teilte Axel Springer mit. Danach könne die Transaktion im zweiten Quartal 2025 abgeschlossen werden.