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Medico International: Verheerende Lage im Gazastreifen

Die Hilfsorganisation Medico International hat auf die verheerende humanitäre Lage der Menschen im Gazastreifen aufmerksam gemacht. Der Israel-Experte Riad Othman sagte am Samstag im Inforadio des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), es gäbe für aus dem Norden des Gazastreifens fliehende Menschen quasi keine Aufnahmekapazitäten in anderen Landesteilen. Die Menschen müssten jetzt auf Straßen und Feldern campieren. Einige kämen sicherlich bei Freunden und Verwandten unter, andere in Einrichtungen des UN-Hilfswerkes.

Diese Einrichtungen seien allerdings gar nicht darauf vorbereitet, sagte Othman. Es seien keine Vorräte vorhanden, Lebensmittel und Medikamente kämen durch die Blockade des Gazastreifens nicht an. Jetzt kämen dort zehntausende Menschen an, die Einrichtungen seien aber nicht darauf eingestellt, diese Menschen zu versorgen. Zudem sei eine sichere Flucht gegenwärtig unmöglich.

Othman forderte die internationale Gemeinschaft auf, auf die israelische Regierung einzuwirken, damit die Aufforderung zum Verlassen des nördlichen Gazastreifens zurückgenommen wird. Auch die deutsche Bundesregierung solle darauf einwirken, dass die vollständige Blockade des Gazastreifens beendet wird: „Die Leute haben ein Recht auf Zugang zu humanitärer Hilfe.“