Der neue Intendant des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), Ralf Ludwig, hat Einsparungen und den Abbau von Personal angekündigt. Ludwig sagte am Donnerstag in Magdeburg im Landtag von Sachsen-Anhalt, im kommenden Jahr 2024 soll der Haushalt des öffentlich-rechtlichen Senders um 13 Millionen Euro abgesenkt werden. Einschnitte werde es an allen Standorten geben, sagte Ludwig. In Sachsen-Anhalt müsse eine Million Euro eingespart werden.
Ab 2025 sind nach seinen Angaben weitere Einsparungen von mindestens weiteren 40 Millionen Euro vorgesehen. Damit sei auch ein Personalabbau verbunden. Pro Jahr sollen mindestens 15 Stellen gestrichen werden, sagte der MDR-Intendant. Bis 2028 würden rund 270 Festangestellte aus Altersgründen ausscheiden, zudem ebenso viele freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Zugleich stünden auch Einschnitte beim Programm bevor. Insbesondere im Bereich Unterhaltung könnten die Angebote nicht im bisherigen Umfang aufrechterhalten werden.
Bei den Radiosendern kündigte Ludwig verstärkte Kooperationen etwa bei den Kulturwellen, bei Hörspielen und den Popwellen nach 20 Uhr an. Ein bundesweites Mantelprogramm für die dritten Fernsehprogramme lehnte Ludwig ab. „Regionalität wollen und werden wir nicht aufgeben“, sagte er. Das sei man den Beitragszahlern schuldig.
Prognosen zufolge werden im Jahr 2030 nur noch rund die Hälfte der Menschen ein lineares Fernsehprogramm nutzen, rund 60 bis 65 Prozent beim Radio. Es werde daher notwendig sein, lineare Angebote aufzugeben und auf digitale Verbreitung umzustellen, sagte Ludwig. Genaue Zeitpläne dafür nannte er nicht.