Seit 1847 fertig ein Münchner Betrieb Glasfenster und Mosaike unter anderem für Kirchen, Konzerne und öffentliche Plätze und Einrichtungen. Nun auch für ein besonderes Museum in Chicago.
In der Mayer’schen Hofkunstanstalt in München sind Glasfenster der äthiopisch-amerikanischen Künstlerin Julie Mehretu für das künftige Obama Presidential Center in Chicago gefertigt worden. Das berichtet der “Münchner Merkur” (Freitag). Unter dem Titel “Uprising of the Sun” sei ein zweieinhalb Meter großes Werk entstanden, das nun an der Nordfassade des Centers zu sehen sei. 35 bemalte Glastafeln fügten sich zu einem abstrakten Bild zusammen, das vom Jahrestag der Selma-nach-Montgomery-Märsche 1965 inspiriert sei. Diese markierten den Höhepunkt der US-Bürgerrechtsbewegung.
“Ich wollte die Geschichte Chicagos und das Vermächtnis von Präsident Barack Obama ehren, indem ich eine Geschichte darüber erzähle, wie Veränderungen geschehen”, sagte die Künstlerin laut der Pressemitteilung des Obama Centers. Sie hoffe, ihr Werk möge eine Einladung an jeden Besucher sein, Teil der Mission des Zentrums zu sein, etwas zu bewirken und auf eine bessere Zukunft hinzuarbeiten. Die 1970 geborene Mehretu ist Tochter einer amerikanischen Mutter und eines äthiopischen Vaters. Für ihre Arbeiten wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Die Rolle der Kunst besteht ihrer Ansicht nach vor allem darin, zum Nachdenken anzuregen.
Das Obama Presidential Center soll laut Internetseite 2026 eröffnet werden. Der Campus hat eine Größe von rund 19 Hektar. Das Gebäude selbst soll mehrere Veranstaltungsräume bekommen sowie ein Museum. Auch eine Zweigstelle der Chicago Public Library ist vorgesehen. Die Mayer’sche Hofkunstanstalt gibt es in München seit 1847. Dort entstehen unter anderem Glasfenster und Mosaike. Das Haus arbeitet mit vielen international bekannten Künstlern wie Kiki Smith oder Jan Hendrix zusammen.