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Max Josef Metzger auf dem Weg zur Seligsprechung

Im Berliner Bezirk Wedding wurde 1994 ein Platz nach ihm benannt. 30 Jahre später steht der von den Nationalsozialisten hingerichtete katholische Priester Max Josef Metzger kurz vor der Seligsprechung.

Der im Dritten Reich hingerichtete katholische Priester Max Josef Metzger (1887-1944) ist auf dem Weg zur Selig- und zur Heiligsprechung. Wie der Vatikan (Donnerstag) mitteilte, wertete die zuständige Behörde im Vatikan seine Hinrichtung am 17. April 1944 als Märtyrertod. Einer baldigen Seligsprechung sowie einer späteren Heiligsprechung steht damit nichts mehr im Wege.

Der aus dem badischen Schopfheim stammende Priester wurde nach den Erfahrungen als Militärgeistlicher im Ersten Weltkrieg zum Pazifisten und gründete mehrere pazifistische Gruppierungen. Bereits 1933 betonte er in einer Denkschrift den Gegensatz zwischen Kirche und Nationalsozialismus. Er wurde 1934 erstmals und danach mehrfach von der Gestapo verhaftet. Am 14. Oktober 1943 wurde er vom Volksgerichtshof unter Richter Roland Freisler in einem Schauprozess zum Tode verurteilt; die Hinrichtung fand in Brandenburg an der Havel statt.

1994 wurde im Berliner Bezirk Wedding ein Platz nach Metzger benannt. 1997 hob das Landgericht Berlin das Todesurteil postum auf. Den Seligsprechungsprozess für Metzger eröffnete am 8. Mai 2006 der damalige Erzbischof von Freiburg, Robert Zollitsch. Er bezeichnete Metzger als “prophetischen Märtyrer”.