Jeder muss seine Vorbereitungen für den Heiligen Abend treffen. Die einen kümmern sich ums Essen, die anderen, wie Kardinal Marx, müssen vorab überlegen, was sie den Menschen als Botschaft mitgeben wollen.
Kardinal Reinhard Marx (72), Erzbischof von München und Freising, macht sich schon erste Gedanken, was er an Weihnachten predigen wird. Er schreibe keinen Fließtext, sondern notiere sich nur Stichwörter, um aktuell auch noch etwas ändern zu können, erklärte Marx seine Arbeitsweise am Dienstag im Münchner Presseclub. Seine Predigt spreche er stets frei. “Bis jetzt geht es so, mein Gehirn funktioniert.”
Allerdings halte er die Predigten im Münchner Liebfrauendom wegen seiner Rückenprobleme schon länger im Sitzen, sagte der Kirchenmann. “Aber sonst ist alles okay, macht Euch keine Sorgen.” Das Sitzen auf einem Stuhl führe dazu, dass er anders spreche, “so ein bisschen erzählend, wie ein Großvater”. Jedenfalls habe er wahrgenommen, dass die Ministranten ihn dadurch direkt anschauten. An Weihnachten sei ihm auf alle Fälle wichtig, deutlich zu machen, dass dieses Kind ein Gegenzeichen sei gegen jene Herrscher, die sagten, es zählten nur Macht, Gewalt und der Profit, betonte der Kardinal.