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Maler eines anzüglichen Jesus-Bilds mit Messer verletzt

Die Darstellung des toten Jesus Christus von Maler Andrea Saltini sorgt für Kontroversen. Nun gab es in Italien einen Messerangriff.

In Italien ist ein Künstler, dem Gotteslästerung vorgeworfen wird, Opfer eines Messerangriffs geworden. Ein maskierter Angreifer beschädigte mit dem Messer zunächst ein Gemälde in einer Kirche im norditalienischen Carpi, wie das Nachrichtenportal Sky-TG 24 (Donnerstag) berichtet. Als der Maler Andrea Saltini dazwischengehen wollte, habe ihn der Mann am Hals verletzt und sei geflüchtet. Saltini sei in ein Krankenhaus gebracht worden. Sein Zustand sei vermutlich nicht ernst. Die Polizei ermittelt.

In Carpi bei Bologna gibt es derzeit einen Streit wegen einer Kunstausstellung in einer Kirche. Die Schau des Diözesanmuseums zeigt mehrere Bilder von Saltini. Unter anderem ist auf einem Gemälde der nackte Körper Jesu nach der Kreuzigung zu sehen. Sein Intimbereich wird vom Kopf eines anderen Mannes bedeckt, so dass die Szene einen Oralverkehr anzudeuten scheint.

Seit Eröffnung der Ausstellung vor rund vier Wochen demonstrieren in Carpi dem konservativen Online-Portal “Nuova Bussola Quotidiana” zufolge immer wieder Menschen vor der Kirche. Die Anti-Abtreibungsorganisation “Pro Vita e Famiglia” (Für Leben und Familie) habe rund 30.000 Unterschriften gegen die Ausstellung gesammelt, hieß es.

Das Bistum Carpi hatte den Vorwurf der Gotteslästerung zurückgewiesen. Es kündigte einen Anhang zum Ausstellungskatalog an. Darin würden die einzelnen Werke aus Sicht des Künstlers vorgestellt und seine spirituelle Suche veranschaulicht.