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„Mal schön, mal ärgerlich“

Um Gottesnamen in geistlichen Liedern ging es bei einem Workshop für Frauen in Münster

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MÜNSTER – Lieder in gerechter Sprache? Die Teilnehmerinnnen eines Praxistags in der Nicolai-Kirche in Münster-Roxel konnten sich jetzt selbst ein Bild davon machen, was es mit neuen geistlichen Liedern in gerechter Sprache auf sich hat. Eingeladen zu dem Streifzug durch neuere Liederbücher hatte die Fachkonferenz Frauen des Kirchenkreises. Ein breites Angebot von Texten mittelalterlicher Mystikerinnen bis hin zu aktuellen Kirchentagsliedern hatten Pfarrerin Gudrun Mawick vom Fachbereich Gottesdienst und Kirchenmusik, Pfarrerin Diana Klöpper vom Frauenreferat und Pfarrer und Liedermacher Martin Heider vorbereitet.
Vor allem wurde gesungen. Und über die Texte diskutiert: „Christus, du Mutter – das ist dann doch etwas sperrig“, meinte eine der Teilnehmerinnen. Was jedoch den einen an nicht-männlichen Gottesnamen zunächst nicht leicht über die Lippen ging, fanden andere gerade gut. Gesucht wurde außerdem nach Bildern, die Gott ganz von der Vorstellung einer Person loslösen, denn „man kann sowohl mit Vätern wie auch mit Müttern schlechte Erfahrungen gemacht haben“, wie eine Frau formulierte. Auch dafür bieten viele neuere Lieder Symbole an.
Wer viel singt, stellt fest: „Im Laufe des Lebens gewinnen Texte neue Bedeutungen“, so Gudrun Mawick. „Und die sind mal schön und mal ärgerlich.“ leg