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Mahnmal für KZ-Opfer erneut mit Graffiti verunstaltet

Unbekannte haben erneut das Mahnmal für die KZ-Opfer der fünften SS-Eisenbahnbaubrigade in Osnabrück mit Graffiti verunstaltet. Die dazugehörige Infotafel wurde vollständig mit blauer Farbe überdeckt und damit unleserlich gemacht, wie die Gedenkstätten Gestapokeller und Augustaschacht am Montag mitteilten. Sie hatten das im Oktober 2022 eingeweihte Mahnmal initiiert. Es war bereits Anfang 2023 und im Oktober 2023 beschmiert worden.

Der oder die Täter hätten das Mahnmal vermutlich zwischen dem 12. und 18. Januar mit dem Schriftzug „Free Gabi Len“ verunstaltet, bestätigte eine Polizeisprecherin. Die Beamten ermittelten wegen Sachbeschädigung.

Das Mahnmal erinnert nach Angaben der Gedenkstätten an das sogenannte „Konzentrationslager auf Schienen“, das lange nahezu vergessen worden war. Von Oktober 1944 bis April 1945 standen Viehwaggons auf den Gleisen des Betriebsbahnhofes Osnabrück-Hörne. KZ-Häftlinge aus den Lagern Buchenwald und Mittelbau in Thüringen sowie Neuengamme bei Hamburg waren dort untergebracht. Unter den Schikanen von SS-Wachleuten mussten sie Bahnstrecken rund um den Eisenbahnknotenpunkt Osnabrück reparieren.