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Magdeburger Schinkel-Kirche feiert 200. Geburtstag

Die evangelische St. Nicolaikirche in Magdeburg hat am Donnerstag ihren 200. Weihetag begangen. Das Jubiläum feiert die Kirchengemeinde mit einer Festwoche, wie Ortspfarrer Johannes Möcker dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte. Die zwischen 1821 und 1824 errichtete Kirche im Stadtteil Neue Neustadt gilt als architekturgeschichtlich besonders bedeutsam.

Erbaut wurde sie vom preußischen Baumeister Karl Friedrich Schinkel (1781-1841), der unter anderem die Potsdamer Nikolaikirche, das Berliner Schauspielhaus und die Neue Wache geplant hatte. Für Schinkel war St. Nicolai in Magdeburg der erste Kirchenbau und ein Prototyp, der zahlreichen anderen Gotteshäusern in Preußen als Vorbild dienen sollte: die sogenannte Normalkirche, ein klassizistischer Bau mit Rundbogenfenstern an den Längsseiten. Der Innenraum ist mit Pfeilern unterteilt, hat an den Längsseiten Emporen und ist mit einer Holztonne überwölbt.

Im Laufe der Jahrzehnte wurde die Kirche mehrfach umgebaut. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden etwa die beiden Kirchtürme erhöht. Die verheerenden Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg überstand die Kirche mit vergleichsweise geringen Schäden. Der Wiederaufbau wurde bis Mitte der 1950er Jahre abgeschlossen.

Im Rahmen der Festwoche, die noch bis Sonntag andauert, sind nach Angaben der Gemeinde zahlreiche Programmpunkte vorgesehen. Am Donnerstagabend war eine Festveranstaltung geplant, für Samstag ein öffentliches Liedersingen. Bis Ende Oktober ist zudem die Ausstellung „Die Neue Neustadt in ihrer Geschichte“ in der Kirche zu sehen.