Die Sammlung des LWL-Museums für Kunst und Kultur in Münster ist im vergangenen Jahr um mehrere zeitgenössische Werke erweitert worden. Der Fokus lag dabei auf Kunst von Frauen, wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Donnerstag mitteilte. So seien von der aktuellen Konrad-von-Soest-Preisträgerin Esra Ersen zwei umfangreiche Arbeiten durch die Provinzial Versicherung angekauft worden, die als Dauerleihgaben zum Museumsbestand gehören. Bei der Versteigerung der Kasper-König-Sammlung 2024 erwarb das LWL-Museum demnach drei Werke, darunter eine Keramikarbeit der Schweizerin Mai-Thu Perret sowie eine großformatige Fotografie der Berliner Künstlerin Heidi Specker.
Mit der Arbeit „Negheoleed“ der Künstlerin Lin May Saeed sei eine Arbeit in die Sammlung des Museums gekommen, die sich inhaltlich mit der Geschichte des Kapitalismus anhand von Tauschhandel mit Geld und Tieren beschäftigt, hieß es. Zu den Neuzugängen gehörten unter anderem auch zwei Werke der Ukrainerin Marta Vashchuks (Jahrgang 1975) sowie eine Reihe von Zeichnungen der kanadischen Künstlerin Kate Andrews (1992).
Die Neuerwerbungen von insgesamt neun Künstlerinnen und Künstlern wurden den Angaben zufolge sowohl direkt angekauft als auch mit Unterstützung der Freunde sowie von Stiftungen, die an das Museum angebunden sind. Viele der Arbeiten werden im Laufe des Jahres in die Sammlungsausstellung integriert, um thematische Dialoge zu vertiefen und inhaltlich neue Impulse zu geben, wie Museumsdirektor Hermann Arnhold sagte. Mit kapitalen und inhaltlich gewichtigen Werken von Frauen setze man hier die stärkere Repräsentation weiblicher Positionen fort, ergänzte die Kuratorin für Gegenwartskunst, Marianne Wagner.
Das LWL-Museum gegenüber dem Dom in Münster bekam darüber hinaus mehrere Schenkungen in 2024. Aus einer Düsseldorfer Privatsammlung erhielt das Haus Arbeiten von Norbert Tadeusz und Daniel Spoerri. Durch eine weitere Schenkung konnte die Beuys-Sammlung um zwei sogenannte Multiples erweitert werden, von denen das Museum bereits über 150 besitzt. Die Telgter Künstlerin Ingeborg Voigt-Feuring übergab ein umfangreiches Konvolut von Zeichnungen und Gemälden, in denen sie die Darstellung des Körpers als Landschaft thematisiert, wie es hieß.