Zwei im Karlsruher Zoo geborene Luchse könnten schon im kommenden Jahr im Schwarzwald in die Freiheit entlassen werden. Ein männliches und ein weibliches Jungtier erhielten am Freitag ihre erste ärztliche Untersuchung und wurden geimpft, wie das Landwirtschaftsministerium mitteilte. Das Land will bis Ende 2027 bis zu zehn der Raubkatzen auswildern, vor allem weibliche Tiere.
Bislang sind fast nur männliche Luchse aus der Schweiz eingewandert, was die Fortpflanzung und die genetische Vielfalt einschränkt. „Der Luchsnachwuchs aus zoologischen Einrichtungen ist wichtig, um die Bestände in freier Wildbahn genetisch zu bereichern und, durch die Auswilderung weiblicher Tiere, für Nachwuchs zu sorgen“, erklärte Projektleiterin Eva Klebelsberg. Bisher wurden im Rahmen des Projekts drei Luchse freigelassen.
Die beiden im Mai geborenen Jungtiere sollen in einigen Monaten in ein spezielles Gehege umziehen. Dort wird ihre Scheu vor Menschen beobachtet. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung für die Freilassung. Das Jagen müssen die Tiere hingegen nicht lernen, da sie dabei auf angeborene Instinkte zurückgreifen. Das Projekt „Luchs Baden-Württemberg“ ist eine Zusammenarbeit der Landesregierung mit der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt, dem Zoo Karlsruhe, dem WWF Deutschland und dem Landesjagdverband. (1620/04.07.2025)