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Lippe weiter auf Sparkurs

Finanzdezernent: Kirchensteuern werden zurückgehen

DETMOLD – Die Lippische Landeskirche wirtschaftet im kommenden Jahr mit rund 45,6 Millionen Euro. Die Landessynode verabschiedete in Detmold zum Abschluss der Versammlung den Haushalt für 2018. Zuvor hatte Landessuperintendent Dietmar Arends eine restriktive Flüchtlingspolitik scharf kritisiert und eine positive Bilanz des 500. Reformationsjubiläums gezogen. Zudem befasste sich das Kirchenparlament mit der Frage, wie die Kirche künftig für Jugendliche attraktiver werden kann.
Aus Kirchensteuern erwartet die Lippische Landeskirche im Jahr 2018 rund 33,5 Millionen Euro, eine Million mehr als die für das laufende Jahr geschätzten Einnahmen. Wegen langfristig sinkender Zahlen an Gemeindemitgliedern und damit potenziell rückläufiger Kirchensteuermittel müsse weiter sparsam gewirtschaftet werden, sagte der Juristische Kirchenrat Arno Schilberg. Der Haushalt für 2018 liegt rund 1,3 Millionen Euro über dem des laufenden Jahres. Rund eine Million Euro werden aus Rücklagen entnommen.
Die Einnahmen aus Kirchensteuern werden etwa zu je einem Drittel für die Landeskirche, die Kirchengemeinden und die Finanzierung der Pfarrstellen verwendet. In den landeskirchlichen Haushalt fließen außer den Kirchensteuern auch Einnahmen aus Grundstückspachten, Mieten und Zinsen.
Angesichts kleiner werdender Gemeinden und weniger Gelder will die Lippische Landeskirche Schwerpunkte für die Arbeit der Zukunft setzen. Das Kirchenparlament beriet ein Grundlagenpapier mit Empfehlungen für den Diskussionsprozess um den Weg der Kirche bis 2030. Diese betreffen unter anderen die Bereiche Gottesdienst, Seelsorge, ethische Orientierung und Kommunikation des Evangeliums in der Öffentlichkeit. 2018 soll eine Prioritätendiskussion folgen, ehe im Herbst erste Beschlüsse im Rahmen des Diskussionsprozesses gefasst werden.
Außerdem bat die Synode den Landeskirchenrat einstimmig, sich mit einer Stellungnahme dafür einzusetzen, dass der Einzelhandel in Lippe auf eine Öffnung der Geschäfte am Heiligen Abend verzichtet, der in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt. Vor einer solchen Erklärung solle aber ermittelt werden, ob Händler in der Region für den 24. Dezember überhaupt eine Ladenöffnung erwägen. epd