Die Hamburger Linksfraktion bemängelt einen zu geringen Schutz für queere Flüchtlinge in der Stadt. Insbesondere in der Erstaufnahme fänden Ankommende nur wenig Schutz vor Diskriminierung, kritisiert die Fraktion in einer Mitteilung. Am (heutigen) Dienstag (18 Uhr) hält sie dazu im Rathaus eine Podiumsdiskussion ab.
Die Linksfraktion verweist auf Artikel 21 der EU-Aufnahmerichtlinie. Diese sehe vor, dass Schutzbedarfe Geflüchteter rechtzeitig erkannt und berücksichtigt werden müssen. Während das in Berlin mithilfe eines Leitfadens erfolge, würden in Hamburg Fragen nach Schutzbedarf-Ermittlung „lediglich unter Verweis auf Selbstverständlichkeiten und die allgemeine berufliche Qualifikation der Mitarbeitenden in den Unterkünften beantwortet“, kritisiert Carola Ensslen, queerpolitische Sprecherin der Hamburger Linksfraktion.
Laut Ensslen sind diese Mitarbeitenden „ohnehin schon völlig überlastet“. Dass es ein Angebot freiwilliger Fortbildungen gebe, ändere daran nichts. Sie fordert eine Unterbringung, die insbesondere vor Diskriminierung in der Erstaufnahme schützt. Diese sollte unter Beteiligung queerer Verbände konzipiert und realisiert werden.