Leipzig – Mehr als 15 000 Menschen haben nach Veranstalterangaben in Leipzig mit einem Lichtfest die friedliche Revolution in der DDR vor 27 Jahren gefeiert. Aus rund 10 000 Kerzen bildeten sie eine „89“ auf dem zentralen Augustusplatz, wie das Leipziger Stadtmarketing mitteilte. Zuvor wurde ein etwa einstündiges Bühnenprogramm aus Tanz, Musik und historischen Aufnahmen gezeigt.
Zu Gast waren in diesem Jahr unter anderem die Bundesbeauftragte für die neuen Länder, Iris Gleicke, und der EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (beide SPD). Dieser rief in seiner „Rede zur Demokratie“ dazu auf, die im Herbst 1989 erkämpften Werte zu verteidigen. Die Demokratie sei in Gefahr, „wenn Gotteshäuser in Deutschland brennen und Ordnungskräfte und Politiker angegriffen werden“, sagte Schulz.
Einen Tag vor den Feierlichkeiten besuchten König Carl XVI. Gustaf und Königin Silvia die Nikolaikirche. Zum Abschluss ihres Deutschland-Besuches informierten sie sich über die Geschichte des traditionsreichen Gotteshauses und seine Rolle im Wendeherbst 1989. Am 9. Oktober 1989 waren nach dem Friedensgebet in der Leipziger Nikolaikirche rund 70 000 Menschen auf die Straße gegangen, um gegen das SED-Regime zu protestieren. epd
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