Kommenden Donnerstag (19. September) wird zum letzten Mal ein Kunstwerk des Projekts „art residency wildbad“ an die evangelische Tagungsstätte Wildbad Rothenburg übergeben. Die in Berlin lebende und arbeitende bildende Künstlerin Zuzanna Czebatul war als „Artist in Residence“ beinahe den ganzen August im Wildbad und hatte dort ihr Atelier auf Zeit aufgeschlagen, teilte das Wildbad mit. Um 17.30 Uhr startet die Werkübergabe im Beisein der Künstlerin und weiterer Projektbeteiligter.
Czebatuls Arbeiten seien „maßgeblich von ihrem Interesse an den Zusammenhängen von Machtstrukturen und Ideologien und deren kulturellen Ausdrucksformen geprägt“. Eine besondere Faszination üben Mosaike auf die Künstlerin aus – etwa die Boden- und Wandgestaltungen antiker Bäder. Zur Werksübergabe kommt deshalb auch Florian Leitmeir vom Institut für Klassische Archäologie der Uni Würzburg. Er wird in einem Kurzvortrag die Bedeutung antiker Bäder und deren Einfluss auf die Kunstgeschichte erläutern.
Das über die Region hinaus gelobte Kunstprojekt „art residency wildbad“ endet mit der Werkübergabe Mitte September vermutlich vorzeitig. „Vor dem Hintergrund der schwierigen aktuellen Situation und ungewissen Zukunft des Wildbads Rothenburg“ führe man das Kunstprojekt heuer Jahr zwar noch fort, aber „leider auch zu einem Abschluss“, teilte das Wildbad vor wenigen Monaten mit. Die bayerische Landeskirche als Eigentümer hatte zuvor beschlossen, die Finanzierung Mitte 2025 einzustellen und einen Käufer zu suchen.
Seit 2017 gastiert im Wildbad ein bildender Künstler oder eine Künstlergruppe, die vor Ort ein Kunstwerk für den Wildbad-Park schaffen. Der Skulpturenpark im Wildbad umfasst Werke von Böhler & Orendt (2017), Ulrike Mohr (2018), Laura Belém (2019), Breathe Earth Collective (2020), Benjamin Zuber (2021), Arianna Moroder (2022) und Alexandra Hojenski (2023). Die „art residency wildbad“ war ursprünglich auf zehn Jahre plus X angelegt. Eine Jury lädt die Künstler ein, selbst bewerben kann man sich nicht. (00/2746/13.09.2024)