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Lemke zu Plastikmüll: Begrenzung bei Plastikherstellung nötig

In Busan stockt das Abkommen für weniger Plastikmüll. Gerade die Öl-Länder hätten offenbar kein Interesse, kritisiert die deutsche Umweltministerin. Und warnt vor drastisch steigenden Müllmengen.

Umweltministerin Steffi Lemke kritisiert die Blockadepolitik der Ölstaaten
Umweltministerin Steffi Lemke kritisiert die Blockadepolitik der ÖlstaatenImago / Chris Emil Janßen

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) fordert eine Begrenzung der Produktion von Plastik weltweit. Ansonsten werde sich die Menge an Plastikmüll in den nächsten 25 Jahren verdreifachen, warnte sie im ZDF. Schätzungen gingen heute schon von rund 400 Millionen Tonnen Müll pro Jahr aus.

Lemke: Kritik an “Blockadepolitik der Ölstaaten”

Mit Blick auf die laufende Weltplastik-Konferenz im südkoreanischen Busan kritisierte Lemke eine “Blockadepolitik der Ölstaaten”. Neben der Festlegung von Höchstmengen müssten sich die Staaten auch darauf einigen, alle giftigen Zusatzstoffe bei der Produktion zu verbieten.

Darüber hinaus, so die Ministerin weiter, müsse die Weltgemeinschaft dafür sorgen, dass überall dort Abfallmanagementsysteme aufgebaut werden, wo noch keine existieren. An deren Finanzierung, aber auch an den Reinigungs- und Entsorgungskosten müssten die Hersteller in die Pflicht genommen werden – etwa durch eine Art Plastiksteuer. Die Konferenz in Busan endet voraussichtlich am Sonntag. Ziel ist die Einigung auf einen Text für ein internationales Plastikabkommen.