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Leipziger Buchmesse setzt 2024 auf Meinungsvielfalt

Vom 21. bis 24. März steht die Stadt an der Pleiße wieder ganz im Zeichen des Buches und des Lesens. Dabei werden Krisen und politische Probleme nicht verdrängt.

In einem Monat öffnet die Leipziger Buchmesse 2024 ihre Tore. Vom 21. bis 24. März werden an rund 300 Orten 2.900 Mitwirkende bei 2.500 Veranstaltungen zu erleben sein, wie die neue Direktorin der Leipziger Buchmesse, Astrid Böhmisch, am Donnerstag in Leipzig mitteilte. Dies sei eine hervorragende Auslastung, die sogar leicht über dem Niveau des Vorjahres liege. “Es gibt eine Sehnsucht nach Begegnung und Entdeckung live im analogen Leben”, so Böhmisch. Eine solche Dynamik werde von keinem Algorithmus gewährt werden.

Dabei ging Böhmisch auch auf die besondere gesellschaftliche und globale Lage ein, die von Kriegen, Lagerbildungen und Spaltungen geprägt sei: “Die aktuelle Polykrise ist das Koordinatensystem, in dem wir uns als Leipziger Buchmesse platzieren. Deshalb sind wir in diesem Jahr ganz bewusst ein Ort der Meinungsvielfalt.”

Zu den prominenten Autoren, die nach Leipzig kommen wollen, zählen Arne Dahl und Wladimir Kaminer, Jussi Adler-Olsen, Bodo Kirchhoff, Ingrid Noll. Dazu wird der französische Autor Didier Eribon sein neues Buch “Eine Arbeiterin. Leben, Alter und Sterben” vorstellen.

Besonders hervor hob Astrid Böhmisch ferner die Präsenz von Autorinnen und Autoren aus der Ukraine, Österreich und Norwegen, dem Gastland 2025. Die Literaturnobelpreisgewinnerin des Jahres 2015, die Weißrussin Swetlana Alexijewitsch, werde an einem Panel der Buchmesse beteiligt sein.

Zu feiern gibt es bei der Leipziger Buchmesse in diesem Jahr zwei Jubiläen: Zum 20. Mal wird der Preis der Leipziger Buchmesse verliehen. Dieser Preis ist mit insgesamt 60.000 Euro dotiert. 486 Werke aus 177 Verlagen wurden im vergangenen Herbst eingereicht. Die jeweils fünf Werke in den Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzungen, die nominiert wurden, werden am 29. Februar 2024 bekanntgegeben. Die Preisverleihung findet am 21. März 2024 statt.

Außerdem feiert die Manga-Comic-Con als Teil der Leipziger Buchmesse ihr 10-jähriges Bestehen. Dies geschieht mit Verlagsständen, Signierstunden und einem Anime-Kino sowie einem Cosplay-Wettbewerb.

Schon fest steht, wer den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung erhält. Diese Auszeichnung geht am 20. März im Gewandhaus bei der offiziellen Eröffnung der Messe an den deutsch-israelischen Autor Omri Boehm. Er wird für sein Buch “Radikaler Universalismus. Jenseits der Identität” geehrt.

Die Gastländer der Leipziger Buchmesse sind in diesem Jahr die Niederlande und Flandern. Unter dem Motto “Alles außer flach!” sollen Vertreter dieser Sprachregion zeigen, warum das ruhige Image und die wirkliche Identität der Holländer nicht unbedingt deckungsgleich sind, wie Margot Dijkgraaf, die Gastland-Kuratorin, erläuterte. Zu den Autorinnen und Autoren, die erwartet werden, zählen hier Gaea Schoeters, Maarten Asscher, Radna Fabias, Valentijn Hoogenkamp, Paul Binnerts, Sanne de Boer, Dean Bowen und Simone Atangana Bekono.

Ausgewählte Veranstaltungen und Gespräche werden über www.leipziger-buchmesse.de online gestreamt.