Angesichts globaler Krisen will die neue Direktorin der Leipziger Buchmesse den Frühjahrsbranchentreff als Ort der Demokratie stärken. Der Branchentreff sei „ein atmosphärischer Spiegel gesellschaftlich turbulenter Zeiten“, sagte Buchmesse-Direktorin Astrid Böhmisch am Mittwoch vor der Eröffnung in Leipzig. In einer Zeit vielfältiger Herausforderungen gebe es einen klaren Auftrag zur Kommunikation. Die Leipziger Buchmesse sollte am Abend in Anwesenheit von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eröffnet werden.
„Als Buchmesse setzen wir ausdrücklich auf Vielfalt“, sagte Böhmisch. Literatur leiste einen wichtigen und wertvollen Beitrag für die Demokratie: „Sie braucht jedoch auch Demokratie als Grundlage, um sich überhaupt frei entfalten zu können“, betonte Böhmisch. Das leichte Ausstellerplus sei „ein positives Signal der Bestärkung“. In diesem Jahr sind nach ihren Worten 2.085 Aussteller aus 40 Ländern beteiligt.
Bei einer Festveranstaltung am Abend im Leipziger Gewandhaus sollte der deutsch-israelische Philosoph Omri Boehm den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung erhalten. Die Auszeichnung ist mit 20.000 Euro dotiert. Den Gastlandauftritt der Buchmesser gestalten 2024 die Niederlande und Flandern.
Der Geschäftsführer der Leipziger Messe, Martin Buhl-Wagner, betonte: „Nach einem furiosen Comeback steht die Buchmesse wieder unter besonderem Vorzeichen.“ Die gesellschaftliche Verantwortung habe gerade jetzt einen besonderen Stellenwert. Wichtig sei, „dass verschiedene Stimmen gehört werden und miteinander gestritten wird“.