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Leipziger Bach-Archiv erwirbt Mendelssohn-Handschrift

Das Bach-Archiv Leipzig hat eine lange Zeit unbekannte Handschrift des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) aus Privatbesitz erworben. Die 1846 von Mendelssohn komponierte Klavierstimme zu Johann Sebastian Bachs (1685-1750) Partita für Violine in E-Dur sei ein einzigartiges Dokument der Leipziger Bach-Pflege im 19. Jahrhundert, teilte das Bach-Archiv am Montag in Leipzig mit.

Der damalige Gewandhaus-Kapellmeister Felix Mendelssohn Bartholdy habe seinem Freund, dem Violinvirtuosen und Konzertmeister des Gewandhausorchesters Ferdinand David (1810-1873), eine von ihm komponierte Klavierbegleitung zu Bachs Partita für Violine solo in E-Dur gewidmet. Die dreiseitige Notenhandschrift habe Mendelssohn mit den Worten „An F. David zur und aus der Erinnerung niedergeschrieben Leipzig d. 11.ten Nov. 1846. FMB“ unterzeichnet.

Ferdinand Davids Sohn und Erbe sei später nach England ausgewandert und habe das Manuskript mitgenommen. Die Komposition aus dem Nachlass des bei Oxford wirkenden Musiklehrers sei erst in den späten 1990er Jahren im Archiv eines Londoner Händlers entdeckt worden, wurde versteigert und landete in einer Privatsammlung. Dem Bach-Archiv sei es gelungen, das für Leipzig bedeutsame Objekt jetzt anzukaufen und so nach Leipzig zu holen.

Der Ankauf wurde nach Angaben des Direktors des Bach-Archivs, Peter Wollny, vor allem durch den Unternehmer und Kunstsammler Arend Oetker möglich, Oetker ist auch Sprecher des Kuratoriums der Stiftung Bach-Archiv Leipzig.