Leipzig feiert 35 Jahre friedliche Revolution

Mit einem Festakt im Gewandhaus begeht die Stadt Leipzig am Mittwoch den 35. Jahrestag der friedlichen Revolution in der DDR. Erwartet werden Festreden von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und von der ehemaligen Bundesbeauftragten für die Unterlagen der Staatssicherheit, Marianne Birthler, wie die Stadtverwaltung am Dienstag in Leipzig mitteilte. Im Anschluss findet in der Nikolaikirche ein Friedensgebet sowie am Abend das „Lichtfest Leipzig“ statt.

Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) erklärte, mit den Feierlichkeiten solle nicht nur erinnert, sondern auch Mut gemacht werden. Gerade in herausfordernden Zeiten müsse ein demokratisches und friedliches Miteinander jeden Tag errungen werden.

Beim Friedensgebet in der Nikolaikirche wird Sachsens evangelischer Landesbischof, Tobias Bilz, predigen. Das „Lichtfest“ präsentiert entlang der historischen Demonstrationsroute von 1989 auf dem Innenstadtring künstlerische Installationen und Lichtprojekte. Zum 35. Jahrestag sind auch Vertreter von Partnerstädten eingeladen, darunter aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew.

Während der friedlichen Revolution gingen in Leipzig und anderen Städten im Anschluss an Friedensgebete Tausende Menschen für Meinungsfreiheit und demokratische Wahlen auf die Straße. Am 9. Oktober 1989 demonstrierten in Leipzig mehr als 70.000 Menschen. Der Massenprotest gilt als entscheidende Wegmarke der Herbstrevolution in der DDR. Wenige Wochen später fiel die Berliner Mauer. In Leipzig soll von Herbst 2025 an auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz dazu ein Freiheits- und Einheitsdenkmal entstehen.