In Leipzig wird am Mittwoch auf dem Südfriedhof eine neue Grab- und Gedenkanlage für den vermeintlichen Reichstagsbrandstifter Marinus van der Lubbe eingeweiht (1909-1934). Der links orientierte Niederländer war von den Nationalsozialisten Ende 1933 wegen mutmaßlicher Brandstiftung zum Tode verurteilt worden. Er wurde 24 Jahre alt. Anlässlich des 90. Jahrestages seiner Hinrichtung enthüllen Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Leipzig und die Paul-Benndorf-Gesellschaft an der neuen Grabstätte auch eine Informationstafel, wie die Stadtverwaltung Leipzig am Montag mitteilte.
Das Unrechtsurteil der Nationalsozialisten gegen van der Lubbe wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst abgemildert, 2007 schließlich endgültig aufgehoben. Marinus van der Lubbe war 1933 im brennenden Reichstagsgebäude in Berlin festgenommen worden. Im Prozess hatte er ein Geständnis abgelegt und die alleinige Schuld auf sich genommen.