Mit mehreren Veranstaltungen erinnert Leipzig an die Pogromnacht vom 9. November 1938. An der Synagogen-Gedenkstätte in der Gottschedstraße sei am Jahrestag eine städtische Veranstaltung geplant, teilte die Stadtverwaltung am Mittwoch mit. Zudem werde am Gedenkstein Partheufer an jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger erinnert, die im November 1938 deportiert wurden. Zuvor waren sie in das ausgemauerte Flussbett der Parthe getrieben worden.
Das Leipziger Gedenken am 9. November schließt mit einem Gottesdienst in der Thomaskirche ab. Es predigt Rabbinerin Jasmin Andriani aus Göttingen. Bereits am Montag findet in der Nikolaikirche ein Friedensgebet anlässlich des Pogromgedenkens statt.
Am Ort der 1938 zerstörten Synagoge in der Gottschedstraße steht seit 1966 ein Gedenkstein. Seit 2001 zeichnet ein Mahnmal den Grundriss des zerstörten Gebäudes nach. 140 leere Bronzestühle symbolisieren zudem den Verlust der jüdischen Gemeinde.
Bis Ende November sind in Leipzig Lichtsäulen an 14 Standorten früherer Synagogen und Betstuben zu sehen. Die Installationen erinnern an jüdische Torarollen. Mit dem Kunstprojekt soll die Aufmerksamkeit auf den Verlust jüdischer Orte gelenkt werden.