Um das Lied von Udo Lindenberg “Sonderzug nach Pankow” und den darin vorkommenden Ausdruck “Oberindianer” ist eine Debatte entbrannt. Der Lehrerverband ist bei Regelungen vorsichtig.
Der Deutsche Lehrerverband hält sich hinsichtlich Regelungen oder Verboten bei Ausdrücken wie “Indianer” zurück. “Die Wahrnehmung von Wörtern und Wendungen ist sehr verschieden und die Entwicklung auf diesem Gebiet oft temporeich, auf Dachverbands-Ebene des Deutschen Lehrerverbandes machen wir daher dazu in aller Regel keine Empfehlungen”, sagte der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Stefan Düll, am Donnerstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin.
Gibt es in einer Schulgemeinschaft seitens der Eltern, Kinder oder Lehrkräfte Kritik an Wörtern oder Sprachwendungen etwa in Liedtexten, ist es aus Dülls Sicht wichtig, dass vor Ort offen ohne Vorverurteilungen gesprochen und eine gemeinsame Lösung gefunden wird. “Die Lösung vor Ort an einer Schule A kann sich dabei von einer Schule B unterscheiden”, gibt Düll zu bedenken.
Wo es bei Sprachdebatten Regelungen seitens des Rats der Deutschen Rechtschreibung gebe, etwa bei der geschlechtergerechten Sprache, empfehle der Lehrerverband, sich an diese Regelungen zu halten. Und bei problematischen Begriffen oder Formulierungen, “siehe die Diskussion zum sogenannten N-Wort, etwas auch bei ‘N*könig’ bei Astrid Lindgren”, seien die Lehrkräfte sensibilisiert, so Düll. Verbote, Regelungen oder Leitfäden seien dann Sache des jeweiligen Bundeslandes oder der Kultusministerkonferenz.
Weil das Wort “Oberindianer” als diskriminierend wahrgenommen werden könnte, hat die Berliner Stiftung Humboldt Forum es für geplante Chor-Auftritte verboten. Es stammt aus dem Lied “Sonderzug nach Pankow” von Udo Lindenberg, der sich damit vor rund 40 Jahren an die Menschen und die Staatsregierung der DDR wandte.