In Stuttgart wurden im Vorjahr 4.735 Lebensmittelbetriebe kontrolliert, bei jeder fünften Kontrolle gab es Beanstandungen. 132 Betriebe hätten schließen müssen, sagte die Leiterin der Dienststelle für Lebensmittelüberwachung, Verbraucherschutz und Veterinärwesen, Jana Lohmann, bei der Vorstellung des Jahresberichts 2023 am Montag. Insgesamt 73 Mal wurden verdorbene oder nicht mehr genießbare Lebensmittel aus dem Verkehr gezogen.
Kontrolliert wurden 43,3 Prozent aller registrierten Betriebe. Im Einsatz waren 25 Lebensmittelkontrolleure, neun Verwaltungs- und Assistenzkräfte und neun Amtstierärzte. In 283 Fällen meldeten Bürger unhygienische Zustände, Schädlingsbefall oder sonstige Ärgernisse aus Lebensmittelbetrieben, die Beschwerden blieben gegenüber 2022 (290) fast konstant. Die Verdachtsmeldungen von lebensmittelbedingten Erkrankungsfällen stiegen von 108 auf 129. Die Sensibilität der Verbraucher in Bezug auf dieses Thema sei gestiegen, sagt Lohmann.
Die Hürden zur Eröffnung von Lebensmittelbetrieben seien hingegen gesunken, erläuterte sie. Das mache Kontrollen oft aufwendiger, häufig gebe es Sprachprobleme. Dies führe zu Nachkontrollen und Mehraufwand. Die Dienststelle überwacht auch in Stuttgart ansässige Betriebe, die etwa Nahrungsergänzungsmittel über das Internet verbreiten.
Auch für die Überwachung der Tiergesundheit und den Schutz vor Tierseuchen ist sie zuständig. 73 Mal wurden Tiertransporte und -haltungen überprüft. Hunde- und Katzenwelpen aus illegalen Quellen gehören laut Jahresbericht auch in Stuttgart nahezu zum täglichen Geschäft der Amtstierärzte. Haustiere würden – ob legal oder illegal – mittlerweile überwiegend über Internetportale und soziale Medien gehandelt. (2084/16.09.2024)