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Lebenshilfe im Südwesten gibt sich neues Organisationsmodell

Der baden-württembergische Landesverband der Lebenshilfe organisiert seine Spitze strukturell neu. Auf der Mitgliederversammlung am Samstag sei man einen weiteren Schritt in diese Richtung gegangen, teilte die Lebenshilfe am Sonntag in Stuttgart mit. Im Kern geht es darum, dass der Vorstand des Landesverbandes zu einem Aufsichtsrat umgewandelt und die Geschäftsführung zu einem hauptamtlichen Vorstand umgebaut werden soll. Der bisherige Vorstand war rein ehrenamtlich tätig, hieß es.

Der erst seit Januar amtierende Landesvorsitzende Peter Benzenhöfer sagte, das neue Organisationsmodell sei der richtige Weg. Die Verantwortung liege künftig dort, „wo auch die Entscheidungen im Alltag getroffen werden“. Bisher habe man als ehrenamtlicher Vorstand auch eine große finanzielle Verantwortung getragen und sei auch Arbeitgeber gewesen – mit allen Rechten und Pflichten. „Dass das jetzt an einen hauptamtlichen Vorstand übergeht, macht es für uns Ehrenamtler schon deutlich leichter“, sagte Benzenhöfer.

Der baden-württembergische Landesverband der Lebenshilfe ist der erste bundesweit, der sich strukturell so aufstellt. Abgeschlossen ist der bereits 2019 angestoßene Prozess bislang nicht. Es muss nun erst eine neue Satzung von den Mitgliedern des Landesverbandes beschlossen werden, die das neue Modell dann juristisch gültig mache. Der Südwest-Landesverband ist auch sonst bundesweiter Vorreiter: Benzenhöfer ist der erste Selbstvertreter – also ein Mensch mit Behinderung – im Amt eines Lebenshilfe-Landeschefs.

Die Lebenshilfe in Baden-Württemberg besteht aus landesweit 62 Orts- und Kreisvereinigungen mit mehr als 22.000 Mitgliedern und weiteren 42 Mitgliedsorganisationen. Hauptaufgabe ist nach eigenen Angaben die Interessenvertretung von Menschen mit einer Behinderung sowie derer Angehöriger. (0419/25.02.2024)