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Lauterbach dringt auf Ja der Länder zur Krankenhausreform

Karl Lauterbach macht Druck. Die Länder müssten endlich seiner Krankenhausreform zustimmen, fordert der Gesundheitsminister. Dann könnten auch drohende Insolvenzen vermieden werden, ist er überzeugt.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) fordert die Bundesländer auf, kommende Woche im Vermittlungsausschuss den Weg freizumachen für das Transparenzgesetz und andere Teile seiner geplanten Krankenhausreform. “Mit dem Transparenzgesetz können Insolvenzen in diesem Jahr abgewendet werden”, sagte er der “Rheinischen Post” (Samstag): “Und die große Krankenhausreform wird einen ökonomischen Kampf um das blanke Überleben der Krankenhäuser in den nächsten Jahren genauso vermeide.”

Es gehe um die größte Krankenhausreform seit mehr als 20 Jahren, fügte er hinzu. Und diese Reform müsse rechtzeitig kommen. Er sei optimistisch, damit die Finanzsituation der Krankenhäuser verbessern zu können: “So können wahrscheinlich die meisten Insolvenzen, die bereits heute angemeldet worden sind, noch abgewendet werden”, erklärte der SPD-Politiker weiter: “Stimmen die Länder im Februar zu, können somit die Kassengelder noch in diesem Jahr fließen. Daher bin ich zuversichtlich, dass das Transparenzgesetz am 22. März den Bundesrat passieren wird.”

Lauterbach ergänzte, die Reform werde auch Vorteile für Notfallpatienten bringen: “Wer mit einem Herzinfarkt oder Schlaganfall vom Notarzt ins Krankenhaus gebracht wird, kann künftig darauf vertrauen, dass der Krankenwagen zum besten Krankenhaus für den jeweiligen Notfall fährt.”

Derzeit sei es so, dass man in manchen Städten “einen Schlaganfall nur zu einer bestimmten Uhrzeit an bestimmten Wochentagen bekommen” sollte, weil dann die richtigen Teams in der geeigneten Klinik Schichtdienst hätten, so der Bundesgesundheitsminister weiter: “Manchmal fahren Krankenwagen heute an gut geeigneten Krankenhäusern vorbei zu weniger guten. Einfach nur, weil das andere Krankenhaus gerade dran ist mit Anlieferungen. Das darf künftig nicht sein.”