Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat eine Struktur- und Finanzreform im Pflegebereich in der nächsten Legislaturperiode gefordert. Auch dürfe “kein älterer Mensch Angst haben, sich Pflege nicht leisten zu können”, sagte der SPD-Politiker der Augsburger Allgemeinen.
So müssten etwa mehr Möglichkeiten geschaffen werden, um in den eigenen vier Wänden Angehörige zu pflegen. Lauterbach betonte: “Mehr Menschen brauchen Pflege, und das länger.” Laut einer Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK nahm die Zahl der Pflegebedürftigen von 2017 bis 2023 um insgesamt 57 Prozent zu. Prognostiziert worden war bei der Pflegereform im Jahr 2017 jedoch nur ein Anstieg um 21 Prozent. Lauterbach: “Eine Ursache dafür ist der frühere Beginn der Pflege durch Einführung der Pflegegrade im Jahr 2017.”
Lauterbach: Maßnahmen wurden bereits ergriffen
Maßnahmen seien bereits ergriffen worden wie die Begrenzung der Eigenanteile. “Wir haben den Pflegeberuf attraktiver gemacht, Leistungen flexibilisiert und werden jetzt die Beiträge moderat anheben”, sagte Lauterbach. Demnach soll der Beitragssatz in der Pflegeversicherung zum Jahreswechsel von 3,4 auf 3,6 Prozent erhöht werden. Dennoch werde die nächste Regierung nicht um grundsätzliche Entscheidungen im Pflegebereich herumkommen.