Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus hat Forderungen nach Einführung eines „Gesellenpasses BW“ zurückgewiesen. In einer am Montag veröffentlichten Antwort auf einen Antrag der AfD-Landtagsfraktion verweist die Landesregierung auf mögliche rechtliche Konflikte mit dem Gleichheitsgrundsatz und ordnungspolitische Bedenken. Die Einführung eines solchen Passes könnte zudem Anreize verringern, die Meisterausbildung zu absolvieren, die für die Ausübung vieler Handwerksberufe notwendig sei, hieß es weiter. Der Pass sollte Gesellen im Handwerk kostenfreien Zugang zu öffentlichem Nahverkehr, Bädern und Museen bieten.
Das Ministerium betont, dass bereits Förderungen wie die AzubiCardBW und die Meisterprämie bestehen, die gezielter und wirkungsvoller sind. Außerdem könnte der Gesellenpass den Bürokratieaufwand erhöhen, da keine zentrale Erfassung der Gesellen existiert. Finanziell würde der Pass den Landeshaushalt erheblich belasten, da schätzungsweise 300.000 bis 400.000 Berechtigte dauerhaft Leistungen in Anspruch nehmen könnten. Das Deutschlandticket biete zudem schon jetzt bundesweit kostengünstige Mobilität. (2866/10.11.2025)