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Landesmusikrat fordert mehr Unterstützung für musikalische Bildung

Der Landesmusikrat Berlin hat am Sonntag mit einer Tuba-Demonstration am Brandenburger Tor seine Forderung nach einer Stärkung der musikalischen Bildung bekräftigt. Weniger als die Hälfte des Musikunterrichts an Grundschulen werde in Deutschland von Fachlehrkräften erteilt, beklagte der Landesmusikrat anlässlich der Protestveranstaltung. Die Absolventenzahlen der Musikhochschulen für Schulmusik- und Musikschullehrkräfte seien seit Jahren viel zu niedrig. Musikschulen bräuchten Unterstützung bei der Umstellung auf Festanstellung. An der Demonstration nahmen nach Angaben der Polizei 300 Menschen teil.

Andreas Köhn von der Fachgruppe Musik der Gewerkschaft ver.di sagte auf Anfrage, zwölf Studienplätze jährlich für Musikpädagogen an der Universität der Künste Berlin (UdK) reichten nicht aus, wenn jedes Jahr in der Bundeshauptstadt 50 Musikpädagogen in Rente gingen. Nötig seien mehr Investitionen in musikalische Bildung.

Der Landesmusikrat beruft sich mit seiner Forderung nach Festanstellung der Lehrerinnen und Lehrer an öffentlichen Musikschulen auf ein Urteil des Bundessozialgerichts. Dieses habe eine Sozialversicherungspflicht für die Tätigkeit von Lehrkräften an den entsprechenden Einrichtungen festgestellt, begründete die Präsidentin des Landesmusikrats, Hella Dunger-Löper, jüngst die Forderung. Das Angebot reiche nicht mehr aus. Der Senat müsse einspringen, fügte sie mit Blick auf die Finanzierung der Musikschulen durch die Bezirke hinzu. Das Urteil führte demnach in vielen Städten dazu, dass auf Festanstellung umgestellt wurde.