Das Landesmuseum in Hannover präsentiert von diesem Freitag an eine Sonderausstellung mit Werken der Malerin Paula Modersohn-Becker (1876-1907). Erstmals würden dabei alle in Hannover verwahrten Werke der weltbekannten Künstlerin in einer Ausstellung präsentiert, teilte das Museum am Donnerstag mit.
Im Bestand des Museums befinden sich derzeit 39 Gemälde von Paula Modersohn-Becker. Das ist nach Angaben des Hauses die größte Sammlung außerhalb Bremens, wo die meisten Bilder der Malerin aus der Künstlerkolonie Worpswede aufbewahrt und gezeigt werden. Die Ausstellung „Ich werde noch etwas – Paula Modersohn-Becker in Hannover“ läuft bis zum 25. Februar 2024.
Paula Modersohn-Becker sei eine Pionierin der deutschen Moderne, erläuterte das Landesmuseum. Sie gehöre nicht nur in Deutschland, sondern europa- und weltweit zu den bedeutendsten Künstlerinnen der Zeit um 1900. Modersohn-Becker sei die erste deutsche Expressionistin gewesen – noch vor der Gründung der Künstlergruppen „Brücke“ in Dresden 1905 und „Der Blaue Reiter“ 1908 in München. Sozialgeschichtlich nehme sie als künstlerisch tätige Frau eine herausragende Position ein.
Die hannoversche Sammlung sei ein Beweis dafür, dass Werke der Künstlerin in Hannover schon sehr früh entdeckt und intensiv gesammelt worden seien. Sie besteche durch international bekannte Hauptwerke wie das „Selbstbildnis mit Hand am Kinn“, aber auch durch eine beeindruckende Themenvielfalt. Sie umfasse Werke aus dem gesamten Schaffensprozess der Künstlerin: von Landschaftsbildern über Stillleben und Darstellungen von Frauen und Kindern sei alles vertreten.
Paula Becker kam 1897 zum ersten Mal nach Worpswede am Rande des Teufelsmoores bei Bremen. Sie war fasziniert von der dortigen Künstlergemeinschaft um Fritz Mackensen, Otto Modersohn und Heinrich Vogeler. Bald schloss sie sich der Gruppe an und erhielt dort Malunterricht. 1901 heiratete sie Otto Modersohn, die Ehe erfüllte sie jedoch nicht.