Für die Weitergabe des Evangeliums von Jesus Christus kommt es heutzutage laut bayerischem Landesbischof Christian Kopp besonders auf eine verständliche Sprache an. Man müsse Situationen ermöglichen, in denen Menschen in Berührung mit Gott kommen, sagte Kopp bei einem Treffen von Vertretern des Landeskirchenrates und des theologisch konservativen „Arbeitskreises Bekennender Christen in Bayern“ (ABC) laut Mitteilung vom Montag. Der ABC-Vorsitzende, Dekan Till Roth, warnte jedoch davor, sich zu einseitig an menschlichen Erwartungen zu orientieren. Der Auftrag Gottes und die biblischen Maßstäbe dürften nicht in den Hintergrund rücken, sagte Roth. Einig waren sich Landeskirchenrat und ABC in der hohen Bedeutung von Mission für die Kirche.
Nach Ansicht des ABC seien bei der Aktion „Einfach heiraten“ der bayerischen Landeskirche die theologischen Maßstäbe zur Bedeutung von Ehe und Segen zu kurz gekommen. Die Vertreter des Landeskirchenrates verwiesen dagegen auf positive Rückmeldungen von Paaren und beteiligten Pfarrerinnen und Pfarrern, in denen auch die geistliche Dimension der Aktion sichtbar wurde. ABC-Sprecher Hans-Joachim Vieweger bat den Landeskirchenrat, sich bei der kommenden Synode dafür einzusetzen, dass Pfarrerpersonen weiter nicht gegen ihr Gewissen zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare gezwungen werden könnten. Kopp betonte die Bedeutung des Gewissens. Ihm sei es wichtig, unterschiedliche Teile der Kirche zusammenzuhalten.