Die wegen Download-Pannen bei den Abiturklausuren in NRW in die Kritik geratene Qualitäts- und Unterstützungsagentur – Landesinstitut für Schule NRW (QUA-LiS) bekommt einen neuen Direktor. Der Volljurist Benedikt Große Hüttmann übernimmt am 1. Februar die Leitung der in Soest ansässigen Einrichtung, wie das Schulministerium am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. Der bisherige kommissarische QUA-LiS-Leiter Ulrich Janzen wird den neuen Direktor als ständiger Vertreter unterstützen.
Der 43-jährige Große Hüttmann war zuletzt als Hauptdezernent bei der Bezirksregierung Arnsberg tätig und dort unter anderem zuständig für Organisationsangelegenheiten sowie die Informations- und Kommunikationstechnik. Bei der Bezirksregierung war er überdies Persönlicher Referent für die Regierungspräsidenten Gerd Bollermann und Hans-Josef Vogel gewesen. Zudem war Große Hüttmann bei der Bezirksregierung Münster beschäftigt gewesen und hatte dort als Hauptdezernent unter anderem die Bereiche Schulrecht und Schulverwaltung verantwortet.
Die Schulen in Nordrhein-Westfalen stünden vor großen Herausforderungen, sagte Schulministerin Dorothee Feller (CDU). „In vielen Bereichen müssen wir die Schul- und Unterrichtsentwicklung weiter stärken und die Schulen dabei gezielt unterstützen“, erklärte sie. Mit Benedikt Große Hüttmann sei ein „ausgewiesener Verwaltungsmanager und Kenner der nordrhein-westfälischen Schullandschaft für die Leitung der QUA-LiS“ gewonnen worden.
Die QUA-LiS ist die zentrale Einrichtung des Landes NRW für pädagogische Dienstleistungen. Sie berät das Ministerium für Schule und Bildung und unterstützt die Schulen bei der Wahrnehmung ihres Bildungs- und Erziehungsauftrages.
Das Landesinstitut war im vergangenen Frühjahr in die Kritik geraten, weil es bei dem schriftlichen Abitur in naturwissenschaftlichen und technischen Fächern Download-Pannen gegeben hatte und Abiturtermine kurzfristig verschoben werden mussten. Zudem hatte es IT-Schwachstellen auf einem Server des Landessschulinstituts gegeben, über die Daten von Tausenden Nutzern online einsehbar waren.
Das Ministerium räumte in diesem Zusammenhang ein, dass schon seit Jahren diverse Schwachstellen bestünden und ein externes Team von IT-Experten eingeschaltet. Als Reaktion auf die bekannt gewordenen Missstände hatte der damalige QUA-LiS-Direktor, Rüdiger Käuser, das Ministerium darum gebeten, ihn von seinen Aufgaben zu entbinden.