Der Landesfrauenrat Baden-Württemberg (LFR BW) hat anlässlich des Internationalen Tags der Frauengesundheit am 28. Mai eine geschlechtersensible Medizin gefordert. Lange habe das Gesundheitssystem und die medizinische Forschung und Lehre die Unterschiede zwischen Frauen und Männern ignoriert, sagte Ute Mackenstedt, Erste Vorsitzende des Landesfrauenrats Baden-Württemberg, am Dienstag laut einer Mitteilung des LFR BW. „Diagnostik, Therapie und Prävention von Krankheiten müssen Geschlechteraspekte berücksichtigen und das Wissen und Bewusstsein in dieser Hinsicht gestärkt werden.“
Vera Hahn, Zweite Vorsitzende des LFR BW sagte, dass Frauen beispielsweise andere Symptome bei einem Herzinfarkt hätten als Männer. Diese führten immer noch zu mehr Todesfällen bei Frauen, obwohl Männer 70 Prozent der Herzinfarkte erlitten. Geschlechtersensible Medizin könne im Ernstfall überlebenswichtig sein, so Hahn. In Italien gebe es seit 2017 gesetzliche Regelungen, um die geschlechtersensible Medizin strukturiert umzusetzen.
Der Landesfrauenrat Baden-Württemberg ist die politische Interessenvertretung von über 50 landesweit aktiven Frauenorganisationen und damit nach eigenen Angaben die größte Frauenlobby Baden-Württembergs. (1142/28.05.2024)