Der Landesfrauenrat Niedersachsen fordert von der Landesregierung eine geschlechtergerechte Finanzpolitik. Kernforderung sei das im Koalitionsvertrag 2022 angekündigte „Gender Budgeting“, bei dem die Haushaltspläne unter geschlechtergerechten Gesichtspunkten analysiert und angepasst werden, teilte der Rat am Dienstag in Hannover mit.
„Gender Budgeting“ mache unbezahlte Care-Arbeit sichtbar, hinterfrage Prioritäten in der kommunalen Aufgabenverteilung und sorge für eine gerechte Mittelverteilung, hieß es. „Dieses Instrument ist unerlässlich, um bestehende Ungleichheiten in der Verteilung öffentlicher Mittel abzubauen und den Gleichstellungsauftrag des Grundgesetzes umzusetzen“, sagte die Vorsitzende des Landesfrauenrats Niedersachsen, Barbara Hartung.
Der Rat spricht sich für die paritätische Besetzung von Parlamenten, Gremien und Entscheidungsorganen, insbesondere auf kommunaler Ebene aus. Weitere Forderungen sind die Sichtbarmachung und Einbeziehung der unbezahlten Care-Arbeit von Frauen in das Bruttoinlandsprodukt sowie eine gerechte Entlohnung in sozialen Berufen.