Papst Leo kommt aus demselben Orden wie Martin Luther: Ein guter Grund für den evangelischen Landesbischof Friedrich Kramer nun das katholische Oberhaupt in die Heimat des späteren Reformators einzuladen.
Landesbischof Friedrich Kramer hat Papst Leo XIV. nach Mitteldeutschland in die Heimat des Reformators Martin Luther eingeladen. Wie das Kirchenoberhaupt war auch Luther anfänglich katholischer Augustiner-Mönch. “Dass mit Ihnen zum ersten Mal ein Papst aus dem Orden der Augustiner stammt, freut uns deshalb ganz besonders”, zitiert die Weimarer Kirchenzeitung “Glaube+Heimat” aus einem Schreiben Kramers an den Papst. Dieses sei Leo XIV. am Mittwoch in Rom von einer Pilgergruppe überreicht worden, der auch Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow (Linke) angehörte.
Luther (1483-1546) war einer der berühmtesten und wirkmächtigsten Augustiner. Er trat 1505 ins Erfurter Kloster des Ordens ein – eine Wegstation, die seine spätere Reformationstätigkeit entscheidend prägte. Erfurt, wo er sein Studium absolvierte und 1507 zum Priester geweiht wurde, rühmt sich Luthers “geistige Heimat” zu sein. Inzwischen wird das Kloster in Trägerschaft der evangelischen Kirche als ökumenisches Veranstaltungs- und Tagungszentrum sowie Luthergedenkstätte genutzt. Bei seinem Deutschlandbesuch 2011 machte auch Papst Benedikt XVI. dort Station.