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Landesbischof Kopp warnt vor Gefährdung der Demokratie

Der neue bayerische Landesbischof Christian Kopp hat vor einer Gefährdung der Demokratie gewarnt. Sie werde derzeit „gezielt destabilisiert“, sagte der evangelische Theologe am Dienstagabend im Reformationsgottesdienst in der Dreieinigkeitskirche Regensburg laut Redemanuskript. Fake News und Hatespeech würden in vielen Demokratien eingesetzt, um Menschen verächtlich zu machen und herabzusetzen.

„Es gibt Menschen und Parteien, die sind demokratiefeindlich und -zerstörerisch“, führte Kopp aus. Es sei an der Zeit, aufzustehen, um sich für ausgleichendes und auf Verständigung ausgerichtetes Handeln einzusetzen. Der 59-Jährige ist gebürtiger Regensburger und sprach zwei Tage nach seiner Amtseinführung in seiner Geburtsstadt.

Thema seiner Festrede war „Näher mein Gott zu mir. Die Bedeutung von Berührung und Religion im digitalen Zeitalter“. Die Digitalisierung aller Lebensbereiche habe das Menschsein verändert, sagte Kopp weiter. Aber die Religion könne in diesen Zeiten „die Verheißung des Anderen, der Pause, der veränderten Haltung und der Stille“ sein.

Der christliche Glaube habe sich seit seinem Bestehen den Herausforderungen der Zeit angepasst und neue Antworten gefunden. Er werde dies auch dieses Mal tun, sagte Kopp. Eine zentrale Rolle dabei werde die tätige Nächstenliebe spielen. Davon bräuchte es viel auf allen Ebenen – „in den Nachbarschaften, auf den Fuß- und Fahrradwegen, bei den Tafeln, den Diakoniestationen, in den Schulen und Kitas – überall wo Menschen sich treffen“. Das sei das beste Mittel gegen Hass.

Als neuer Landesbischof wolle er sich dafür einsetzen, dass Kirche „mit Freude, Humor, Liebe, Glaube und Hoffnung dem Geheimnis Gottes auf der Spur“ bleibe und möglichst viele Menschen Spuren dieses Geheimnis entdeckten, versprach er. Menschen bräuchten ein konkretes Gegenüber. „Kirchliche Orte sollten Orte sein, an dem authentische Personen tiefgehende und berührende Angebote von Spiritualität anbieten und auch selber genießen“, führte er weiter aus.(00/3564/31.10.2023)