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Landesbischof Kopp: ForuM-Studie ist nur der Beginn der Aufarbeitung

Die Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und Missbrauch in Diakonie und evangelischer Kirche nimmt Landesbischof Christian Kopp zufolge mit der ForuM-Studie erst ihren Anfang. Die Ergebnisse der unabhängigen wissenschaftlichen Studie, die diesen Donnerstag (25. Januar) vorgestellt werden sollen, seien Grundlage für das weitere Vorgehen, sagte Kopp am Dienstag laut Mitteilung der Landeskirche. „Sie werden uns helfen, zu erkennen, wo wir bisher noch blinde Flecken hatten.“

Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) beauftragte ForuM-Studie hat das Ziel, eine Analyse evangelischer Strukturen und systemischer Bedingungen vorzulegen, die Gewalt und Machtmissbrauch in der Kirche und Diakonie begünstigen. Damit soll „eine empirische Basis für weitere Aufarbeitungsschritte“ in den 20 Landeskirchen und den diakonischen Werken gelegt werden. Die Ergebnisse der Studie würden nach der Vorstellung am Donnerstag intensiv diskutiert, hieß es weiter.

Schnelle Antworten oder Einschätzungen seitens der Landeskirche sind nach der Präsentation durch die Forscher am Donnerstag wohl nicht zu erwarten. „Aufgrund der zu erwartenden Komplexität der Ergebnisse wird es nach der Veröffentlichung notwendig sein, sie in einem längeren Prozess auszuwerten“, teilte die Kirche mit: „Die zentrale Rolle in dem ganzen Prozess spielt das Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt der EKD.“ Dort würden Konsequenzen und Empfehlungen erarbeitet.

Die ForuM-Studie ist ein unabhängiges Forschungsprojekt. Es umfasst ein Metaprojekt sowie mehrere Teilprojekte. Beteiligte Institutionen sind die Hochschule Hannover, die Universität Münster, die Bergische Universität Wuppertal, die Freie Universität Berlin, das Institut für Praxisforschung und Projektberatung München, das Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf, das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim sowie die Universität Heidelberg. (00/0253/23.01.2024)