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Landesbibliothek zeigt Schau zur Sammelbilder-Leidenschaft

Kleine bunte Bilder in einem Album: Sammelbilder waren vor 150 Jahren etwas ganz Besonderes. Wie die Sammelleidenschaft in den 1870er Jahren begann, zeigt die Ausstellung „Wissen in Bildern – die bunte Welt der Sammelalben“, wie die Badische Landesbibliothek am Mittwoch in Karlsruhe mitteilte. Der Trend halte bis heute an, obwohl die Bilder heute massenhaft billig produziert würden. Die Ausstellung ist vom 26. Februar bis 27. September zu sehen.

Anfangs seien die kleinformatigen Bilder mit Motiven, die sich zu Serien zusammenfügten, kostenlose Produktbeigaben zu Luxusgütern gewesen. Die kostspielig als Chromolithografien hergestellten kleinen Kunstwerke sollten den Kaufanreiz verstärken und die Markenbindung festigen, heißt es weiter. Sie seien nicht nur Dokumente der Gebrauchsgrafik, Zeugnisse der Werbeindustrie und der Konsumgeschichte, sondern auch eine kulturgeschichtliche Quelle.

Damals habe es ein universales Motivspektrum gegeben, das man in Leeralben zu einem imaginären Museum arrangierte. Heute würden Sticker in thematische Sachbücher geklebt, wie etwa zur Fußball-Weltmeisterschaft. Immer gleich sei das Erfolgskonzept geblieben, die Zielgruppe durch das Sammeln an eine Marke zu binden. Damals wie heute werde geordnet, getauscht und komplettiert. Um das Album zu füllen, müsse man viel Zeit, Geduld und Geld investieren. (0278/05.02.2025)