Die sogenannte Landarztquote für Medizinstudenten stößt in Nordrhein-Westfalen weiterhin auf eine große Nachfrage. In den bisher elf abgeschlossenen Auswahlverfahren hätten sich insgesamt 4.825 Personen auf 1.043 zur Verfügung stehende Medizinstudienplätze im Rahmen der Landarztquote beworben, teilte das NRW-Gesundheitsministerium am Donnerstag mit. Bei den letzten Verfahren habe es mindestens doppelt, für die Sommersemester sogar sieben- bis achtmal so viele Bewerber wie zu vergebene Studienplätze gegeben.
„Fünf Jahre nach dem Start der Landarztquote steht fest: Die Landarztquote ist sehr gefragt und nicht mehr wegzudenken“, sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). Die Nachfrage zeige, „dass es viele junge Menschen gibt, die später einmal als Hausärztin oder Hausarzt auf dem Land arbeiten wollen“. „Ihnen bieten wir mit der Landarztquote eine extra Chance für einen Medizinstudienplatz an, für den sie nicht unbedingt ein Spitzenabitur, aber die Motivation sowie eine besondere Eignung mitbringen müssen, sich für die Gesundheit von Menschen in unterversorgten oder von Unterversorgung bedrohten Regionen einzusetzen“, betonte er.
Einen Teil der Medizinstudienplätze – eine Quote von 7,8 Prozent – vergibt Nordrhein-Westfalen im Rahmen der Landarztquote nach einem eigens entwickelten Auswahlverfahren an Bewerberinnen und Bewerber, die sich verpflichten, zehn Jahre lang in einer unterversorgten oder von Unterversorgung bedrohten Region hausärztlich tätig zu werden. Das Land NRW hatte diese Regelung im Wintersemester 2019/20 eingeführt. Über die Landarztquote werden aktuell in NRW pro Jahr rund 180 Studienplätze an den acht Universitäten in der Trägerschaft des Landes vergeben, die ein Studium der Humanmedizin anbieten.
Zurzeit studieren rund 800 Menschen im Rahmen der nordrhein-westfälischen Landarztquote an den Universitäten. Mit dem Beginn des Wintersemesters 2024/25 werden Anfang Oktober voraussichtlich rund 150 weitere junge Menschen ihr Medizinstudium im Rahmen der Landarztquote aufnehmen.
„Neben dem Hausarztaktionsprogramm, der Gründung der neuen Medizinischen Fakultät OWL an der Universität Bielefeld sowie der Verdopplung von Medizinstudienplätzen an der Universität Witten-Herdecke ist die Landarztquote ein weiterer wichtiger Baustein, um eine möglichst wohnortnahe hausärztliche Versorgung auch in Zukunft zu erhalten“, betonte Laumann. Für die Bewerbungen und die Umsetzung der Landarztquote ist das Landeszentrum Gesundheit NRW in Bochum zuständig.