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Land: Chancen für Erhalt der Koblenzer Seilbahn steigen

Die rheinland-pfälzische Landesregierung sieht wachsende Chancen für einen dauerhaften Erhalt der Seilbahn über den Rhein in Koblenz. Das Unesco-Welterbekomitee habe einen Bericht gebilligt, der den Welterbestatus des Mittelrheintals nicht mehr grundsätzlich durch die Seilbahn gefährdet sehe, teilte das Mainzer Innenministerium am Dienstag mit. Mit dem Beschluss werde zugleich gefordert, den Standort der Talstation zu prüfen und eine „möglichst neutrale Gestaltung“ dafür zu erarbeiten.

Die Seilbahn Koblenz verbindet das Konrad-Adenauer-Ufer mit der Festung Ehrenbreitstein auf der gegenüberliegenden Flussseite und war zur Bundesgartenschau 2011 errichtet worden. Die Stadt Koblenz hatte ursprünglich zugesichert, sie anschließend wieder abzubauen, um den Welterbetitel des Oberen Mittelrheintals nicht zu gefährden. Wegen des großen Zuspruchs hatte die Kommune jedoch eine Verlängerung des Betriebs beantragt, der das Welterbekomitee für den Zeitraum bis zum Auslaufen der technischen Betriebsdauer 2026 zustimmte. Der im Auftrag der Unesco tätige Internationale Rat für Denkmalpflege (Icomos) hatte in der Vergangenheit insbesondere die Talstation der Seilbahn wegen ihrer Nähe zur Basilika Sankt Kastor als Störfaktor abgelehnt.

Die Stadt Koblenz plant seit längerer Zeit einen Ideenwettbewerb zur Umgestaltung der Seilbahn-Talstation. Um die Einzelheiten vorzubereiten, sollen nun zeitnah Gespräche mit dem Land und den beteiligten Denkmalschutzbehörden beginnen. „Die Seilbahn ist aus unserer Stadt nicht mehr wegzudenken. Welterbe muss sich entwickeln dürfen – und das kann es auch“, erklärte der Koblenzer Oberbürgermeister David Langner (SPD).